Sonntag, 7. Februar 2016

Liebeserklärung an die Geographie



Ich liebe die Geographie, bedingungslos und in all ihren Facetten. Vielmehr verliebe ich mich sogar immer wieder aufs Neue in die Geographie. Weil ich manchmal vergesse, wie spannend sie eigentlich ist. Weil ich eine neue Seite an ihr entdecke. Weil mich etwas so sehr fasziniert, dass ich es verstehen will. Weil ich immer wieder überwältigt bin von der Schönheit der Erde und der Natur. Und weil ich es mag, niemals auszulernen.

Ich liebe die Geographie, weil sie so allgegenwärtig ist. Geographie ist so viel mehr als Stadt, Land, Fluss und diese verstaubte Vorstellung, die der Großteil der Bevölkerung hat. Denkt er doch an das antiquierte Bild seines längst überholten Erdkundeunterrichts, quälend langwieriges Auswendiglernen von Ländern und dazugehörigen Hauptstädten, Gebirgszügen und Flüssen. Geographie ist Raum. Und Geographie sind Menschen. Raum und Menschen umgeben uns jeden Tag, jede Stunde und jede Minute. Immer und überall. Eigentlich ist alles Geographie.

Ich liebe es, in Gedanken andere Länder zu erkunden. Mit dem Finger im Atlas verschlungene Wege nachzufahren. Mir dabei auszumalen, wie sich die Landschaft um mich herum verändert. Zu reisen, ohne mein Wohnzimmer zu verlassen, allein in Gedanken. Details zusammenzutragen über ein Land und aus diesen kleinen und kleinsten Puzzleteilen ein immer vollständigeres Bild zusammenzusetzen.

Ich liebe es, Rätsel zu lösen. Geographische Phänomene sind nichts Anderes als Rätsel, die entschlüsselt werden müssen. Für die eine Lösung gefunden werden muss. Man muss ins Detail gehen. Einen Aspekt durch verschiedene Brillen aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten. Dinge, die in keinerlei Verbindung zu einander stehen zu scheinen, miteinander verknüpfen. Man muss um die Ecke denken. Man muss es wagen, abstruse Thesen aufzustellen. Dinge vermuten, die keiner vermutet.

Ich liebe es, dass die Arbeit nicht vorbei ist, wenn man das geographische Rätsel gelöst hat. Ist ein Phänomen erst einmal entschlüsselt, gilt es, eine Lösung zu finden. Geographien packen Dinge an. Sie verändern. Sie gestalten. Sie sind kreativ. Sie versuchen Unmögliches möglich zu machen, wägen Alternativen ab und testen Dinge aus. Geographen sind mutig. Sie machen den Mund auf, weisen auf Fehler, Missstände hin. Geographen sind selten bequem. Sie gehen Umwege, um an ihr Ziel zu gelangen. Sie setzen sich für ihre Ideale ein.

Ich liebe es, ein Forscher zu sein, wann immer ich unterwegs bin. Phänomene, Strukturen, Modelle und Theorien in der Realität wiederzuentdecken. Mit offenen Augen durch das Leben zu laufen. Durch Städte zu streifen. Berge zu erklimmen. Durch Wälder zu wandern. Länder zu erkunden. Seen zu umwandern. Die Welt zu bereisen. Kulturen zu erleben. Menschen kennenzulernen. Freundschaften überall zu schließen. Oder einfach nur im nächstgelegenen Park zu sitzen und zu beobachten. Ich liebe es, die Welt zu erforschen, zu entdecken und zu erkunden. Mit Herz, Hand und Verstand. Ich reise. Ich reise jeden Tag. Ich reise jeden Tag mit offenen Augen durch mein Leben und durch den Raum. Und dabei bin ich Geographin. Und ich sehe vielleicht viele Dinge. Und ich sehe vielleicht auch viele Dinge anders als Nicht-Geographen. Punkt. Ich liebe meine geographische Brille.

Ich liebe es, Menschen für die Geographie zu begeistern. Ihnen die Welt zu zeigen, die mich fasziniert. Zu zeigen, wie vielfältig Geographie ist. Ich nehme Menschen an die Hand. Mache für sie erlebbar, wie real Geographie ist. Wie alltagsnah. Wie praktisch und wie nützlich. Lasse andere durch meine Brille schauen.

Und genau deshalb komm mit. 

Folge uns auf unserem Weg ins Geographenglück.


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